Nichts tun bedeutet leben. Oder Leben. Wahlweise. Doch wer tut eigentlich nichts? Die Welt scheint dem Wandel der Allessprecher, Allestuenden, Allesseienden und Allesschreibenden unterworfen zu sein. Warum auch nicht?
Gurgelnd zieht die Kaffeemaschine das letzte Wasser aus dem Plastik-Reservoir in den Filter. Das Radio plärrt im Hintergrund ein einschläferndes Madrigal von Orlando di Lasso.
Hungerstreik kann jeder. Die richtig Harten treten in den Ess-Streik. Denn der verlangt Ausdauer. Morgen um sechs Uhr dreißig geht es los: Ich trete in einen angekündigten und unbefristeten Futter-Streik.
Wenn in der Gastro-Szene kollektiv von "Schande", "Verrat" und "Geldgier" die Rede ist, sind Werbungen für Industrienahrung mit Koch-Konterfei meist nicht fern.
Kunst kommt von Können. Käme es von Wollen, so hieße sie ja Wunst. Und wer will schon Wunst auf dem Teller! Da sind uns doch kunstvolle Kreationen, die meist unanständige Namen tragen und in der Regel aus einem übergrünem Geschwisterpaar Erbsen, kubistischem Schnitzwerk von der Karotte und einem mit Klecks von Irgendwas, das immer aussieht als hätte Jackson Pollock einen ganz schlechten Tag erwischt, doch deutlich lieber.